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Abstract

Das Ziel dieser Untersuchung war die Überprüfung der Leistungsfähigkeit eines regional genetisch adaptierten und wärmetoleranten Regenbogenforellenstammes aus Born (Born-Forellen) im Vergleich zu einem intensiv züchterisch bearbeiteten und importierten Hochleistungsstamm (Troutlodge-Forellen) unter erhöhten Wassertemperaturen, wie sie, im Zuge des Klimawandels, an Produktionsstandorten in Deutschland zukünftig häufiger zu erwarten sein werden. In einem 149-tägigen Zeitraum wurden Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) der zwei genannten Herkünfte bei 14 und 19 °C Haltungswassertemperatur in zwei identischen Kreislaufanlagen zur Speisefischgröße aufgezogen.
Im Vergleich zur Haltung bei 14 °C Wassertemperatur, resultierten 19 °C Haltungstemperatur bei beiden Herkünften in einer – basierend auf klassischen Aquakulturparametern wie Wachstum und Futterverwertung – deutlich herabgesetzten Leistung sowie einer gewissen Veränderung der erhobenen Gesundheits- und Tierwohlindikatoren, aber auch der Produktqualität. Unabhängig davon wiesen die Born-Forellen unter beiden gewählten Szenarien im Betrachtungszeitraum eine bessere Leistung auf. Somit können regional adaptierte Regenbogenforellen züchterisch intensiv bearbeiteten Stämmen überlegen sein. Mögliche Anpassungsmöglichkeiten bzw. -strategien des Sektors an den Klimawandel zur Optimierung der Fischhaltung werden aufgezeigt.

 

Fazit für die Praxis

Regional adaptierte Regenbogenforellen können importierten, züchterisch intensiv bearbeiteten Stämmen bei der Aufzucht in der Aquakultur überlegen sein. Mit Blick auf den Klimawandel und die sich ändernden Haltungsumweltbedigungen sollte in den hiesigen Betrieben daher Anstrengungen unternommen werden, wieder vermehrt eigene Laichfischstämme zu etablieren und züchterisch zu bearbeiten. Folgende Kriterien sollten bei der Selektion auf Wärmetoleranz in den Forellenbetrieben zusätzlich berücksichtigt werden: Wachstum und Futterverwertung, Gesundheit, Schlachtausbeute und Produktqualität.